New Energy Vehicles in China: Neuer Absatzrekord im Oktober

In China wurden im Oktober 1,43 Millionen New Energy Vehicles – also im Wesentlichen Elektroautos und Plug-in-Hybride – verkauft. Damit wurde das bisherige Rekordhoch aus dem September nochmals deutlich übertroffen. Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings.

changan deepal s05 2024 05 min
Bild: Deepal

Der NEV-Markt in China setzt mit den Oktober-Zahlen seine starke Entwicklung fort. Nach einem schwächeren Jahresbeginn konnte der Rekord aus dem Dezember 2023 (1,191 Millionen New Energy Vehicles) erst in diesem September mit 1,287 Millionen NEV überboten werden. Im Oktober wurde nun laut der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) mit 1,43 Millionen NEV direkt die nächste Bestmarke aufgestellt – ein Plus von 11,1 Prozent zum September. Unter die New Energy Vehicles fallen vorrangig Batterie-elektrische Autos (BEV) und Plug-in-Hybride (PHEV). Brennstoffzellenfahrzeuge spielen in China – vor allem im Pkw-Bereich – derzeit ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle.

Die Zahlen aus dem September und Oktober sind außergewöhnlich, da neue Rekorde bisher vor allem im Zuge der Jahresend-Rally aufgestellt wurden – also im November oder Dezember. Vor einem Jahr, also im Oktober 2023, lagen die NEV-Verkäufe noch unter der Millionen-Marke, konkret bei 956.000 Einheiten. Auf Jahressicht entspricht das einem Wachstum von stolzen 49,6 Prozent.

Im Oktober wurden in China über alle Antriebsarten hinweg 3,05 Millionen Fahrzeuge verkauft (+7%). Somit waren 46,8 Prozent der Neuwagen New Energy Vehicles. Im Vormonat waren es noch 45,8 Prozent, im Oktober 2023 lag die NEV-Quote bei 33,5 Prozent. Nachdem die Quote zu Jahresbeginn auf rund 30 Prozent gefallen war, ist sie stetig gestiegen und erreicht seit Sommer jeden Monat einen neuen Bestwert. Übrigens: In dem CAAM-Zahlen sind auch Exportfahrzeuge enthalten. Rechnet man diese heraus, bleiben immer noch 1,3 Millionen neue NEV im chinesischen Inland, was ebenfalls ein Rekord ist.

Das große Aber: Die äußert positive Entwicklung mit einem Plus von fast 50 Prozent auf Jahressicht ist laut den Zahlen der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) vor allem auf das starke Wachstum der Plug-in-Hybride zurückzuführen. Die PHEV kamen im Oktober auf 587.000 Verkäufe (+89,7 Prozent). Die Batterie-elektrischen Fahrzeuge stellen zwar mit 842.000 Einheiten auch im Oktober die Mehrheit, allerdings ist das Wachstum mit 30,4 Prozent deutlich langsamer. Über 30 Prozent Plus auf Jahressicht sind immer noch ein enormes Wachstum. Die Zugewinne bei den Plug-in-Hybriden bedeuten aber auch, dass in China weiterhin über 500.000 Autos pro Monat auf den Markt kommen, die zwar als New Energy Vehicle gesehen werden, aber eben immer noch einen Verbrennungsmotor an Bord haben.

Rechnet man die 842.000 neuen BEV im Oktober auf die Gesamtzulassungen um, liegt die BEV-Quote in China aber dennoch bei 27,6 Prozent. Die schnell wachsenden Plug-in-Hybride kamen im Oktober auf 19,2 Prozent Marktanteil in China. Das Verhältnis verschiebt sich derzeit aber, die weitere Entwicklung im November und Dezember wird spannend.

Zu den Herstellern, die von dem PHEV-Wachstum profitieren, gehört BYD: Die Marke hat im Oktober zum ersten Mal mehr als eine halbe Million Autos verkauf, konkret waren es 502.657 Fahrzeuge. Und davon hatten 310.912 Einheiten einen PHEV-Antriebsstrang verbaut. Damit hat BYD im Oktober 2024 mehr Plug-in-Hybride verkauft als im Oktober 2023 insgesamt (301.883 Fahrzeuge). Auf die BEV-Pkw entfielen 189.614 Einheiten, was sowohl zum Vorjahresmonat als auch dem September ein Plus von rund 15 Prozent entspricht. Die Plug-in-Hybride liegen jedoch 129 Prozent über dem Vorjahr.

Hinter BYD sortiert sich nicht mehr Tesla, sondern Geely ein. Der Konzern hat seinerseits im Oktober erstmals die Marke von 100.000 NEV geknackt und somit einen neuen Bestwert aufgestellt. Von den 108.722 NEV entfielen fast 63.500 Einheiten auf die Galaxy-Baureihe von Geely, unter der sowohl BEV als auch PHEV verkauft werden. Die Premium-BEV-Marke Zeekr steuerte 25.049 Einheiten bei. Lynk&Co, das derzeit vor allem Plug-in-Hybride anbietet (in Europa aber mit einem BEV-SUV neu starten will), kam auf 19.992 Verkäufe.

Changan konnte im Oktober 85.272 NEV-Verkäufe verzeichnen, ein Plus von 48,6 Prozent auf Jahressicht. Darunter fallen Marken wie Changan Nevo für günstige Elektroautos mit 18.050 Einheiten, Deepal für Mitteklasse-EVs mit 28.730 Fahrzeugen und die Premium-Marke Avatr, die im Oktober 10.056 Einheiten absetzen konnte. Aber auch der neue Mazda EL6 aus dem Joint-Venture Changan Mazda ist mit 7.521 Einheiten in der Gesamtzahlen von Changan vertreten.

Schwacher Oktober bei Tesla, Rekorde bei anderen Marken

Tesla hat im Oktober 68.280 in China gebaute Fahrzeuge verkauft, davon gingen aber 27.795 in den Export – es blieben also 40.485 Teslas in China. Damit war der Oktober der schwächste Monat für Tesla in China seit April – die China-Zahlen des US-Herstellers sind aber seit jeher von einem starken Auf und Ab geprägt.

Unter den auch in Europa bekannten EV-Startups aus China hatte im Oktober hatte Xpeng die Nase knapp vorne. Der VW-Partner konnte 23.917 Fahrzeuge verkaufen, darüber über 10.000 Mona M03 – die neue E-Limousine kam den zweiten Monat in Folge auf fünfstellige Absatzzahlen. Nio kam hingegen auf 20.976 Verkäufe im Oktober, schneidet aber auf Jahressicht besser ab (170.257 Verkäufe in 2024 bisher im Vergleich zu 122.478 bei Xpeng). Xiaomi hat im Oktober „über 20.000 Fahrzeuge“ ausgeliefert – genaue Zahlen sind aber nicht bekannt. Somit ist offen, wo genau sich der Smartphone-Hersteller einsortiert. Die Entwicklung ist aber enorm, denn Xiaomi liefert erst seit sieben Monaten Autos aus – Xpeng und Nio haben für mehr als 20.000 Einheiten in einem Monat mehrere Jahre benötigt.

Leapmotor, das inzwischen auch über seine Kooperation mit Stellantis in Europa Schlagzeilen macht, konnte im Oktober 38.177 Fahrzeuge ausliefert, womit das Vorjahresergebnis mehr als verdoppelt wurde. Noch im Februar war Leapmotor in den einstelligen Bereich zurückgefallen, hat aber nun den fünften Rekord in Folge aufgestellt, davon drei Monate mit mehr als 30.000 Einheiten.

Da wir die Zahlen von Zeekr, Deepal und Avatr schon bei ihren jeweiligen Konzernmüttern erwähnt haben, bleibt noch der Blick auf die Dongfeng-Marke Voyah. Mit 10.157 E-Autos kam Voyah den zweiten Monat in Folge auf einen fünfstelligen Absatz.

cnevpost.com (CAAM), cnevpost.com (BYD), cnevpost.com (Tesla), carnewschina.com (Geely), carnewschina.com (Changan), xiaopeng.com (Xpeng), nio.com (Nio), cnevpost.com (Leapmotor), electric-vehicles.com (Xiiaomi), gasgoo.com (Voyah)

15 Kommentare

zu „New Energy Vehicles in China: Neuer Absatzrekord im Oktober“
Ossisailor
11.11.2024 um 12:47
Die Zahlen zeigen, dass die BEV noch längst nicht jenen Anteil haben, der in manchen Diskussionen unterstellt wird. Mit 27,6 % liegt man im Vergleich zu den besten europäischen Ländern im oberen Drittel, aber natürlich deutlich höher als in Deutschland. Die Tesla-Zahlen lassen eher nicht auf einen neuen Rekordabsatz in diesem Jahr schließen, weder in China noch weltweit.
Axel T.
23.11.2024 um 02:37
Mal abwarten bzgl. der Tesla-Zahlen. Es deutet alles darauf hin, dass Tesla ein starkes letztes Quartal haben wird - auch in China. Meine Prognose: Knapp ein neuer Verkaufsrekord - ein richtiger Push wird dann aber erst nächstes Jahr mit dem Model Y Juniper Facelift kommt (und dem ggf. kommenden Kompaktfahrzeug dann ab 2026).
Aztasu
23.11.2024 um 12:18
Nein
Axel T.
29.11.2024 um 13:13
Ehm doch, insbesondere in China sieht es nach aktuellen Zahlen gut aus für Tesla, sodass ein neuer Jahresrekord (bzgl. globalem Absatz) geschafft werden kann. Das wäre angesichts der Kaufzurückhaltung und Förderchaos in manchen westlichen Märkten beeindruckend.
Aztasu
11.11.2024 um 17:59
Richtig. Ich bin ein verfechter moderner 800V EVs, aber moderne Hybride werden noch sehr lange verkauft werden. In China gibt es die ersten Benzin-Hybride die kombiniert 2000km CLTC Reichweite erreichen, das sind 1650km WLTP. Der Verbrenner handelt oft nur als reiner Generator, der Antrieb selbst ist elektrisch (muss aber auch nicht zu sein). Dazu sind die Fahrzeuge sogar noch leicht günstiger als E-Auto-Varianten des gleichen Fahrzeugtyps.Was aber viel krasser ist ist das immer noch so viele naive chinesische Käufer die völlig überteuerten und veralteten Tesla E-Autos kaufen anstatt die extrem modernen und auch noch günstigeren E-Autos aus heimischer Peoduktion. Da sieht man das der E-Auto-Markt noch immer nicht erwachsen geworden ist und Kunden oft keine Ahnung haben welche Technolgie und welche Eigenschaften und Daten wie zu bewerten sind. Bitter. Aber in den nächsten Monaten wird sich das jetzt langsam umdrehen, es kommen nun die ersten Modelle mit Semi-Festoffbatterie auf den Markt und ab 2026 wollen etliche Hersteller Modelle mit Festkörperbatterien bringen. Diesen technischen Forsprung kann Tesla nicht ohne weiteres aufholen, selbst wenn sie die Batterien einfach einkaufen werden, so wie die meisten westlichem Hersteller, ohne 800V-Systen kann man die Vorteile dieser modernen Batteriepacks nicht ausspielen. Da auch das Model Y wieder nicht mit 800V kommt sieht das ziemlich schlecht für Tesla aus. Denn wenn sie nicht technologisch nachziehen, dann müssen die preislich weiter nach unten und mit Massenherstellern wie BYD konkurrieren. Das können sie nicht durchhalten. Tesla wird also durch Hybride, die sie nicht im Angebot haben, als auch durch bessere Technologie und günstigere Preise auf der anderen Seite umter Druck gesetzt. Für die deutschen Premium-Marken sehe ich hier eventuell sogar einen Vorteil. Sie bauen sehr gute Hybride, haben das Makenimage und die Qualität um langfristig höhere Preise durchsetzen zu können und sie haben ab 2025 eben auch konkurrenzfähige 800V E-Autos. Der Mercedes CLA wird z.B. etwas zur eierlegenden Wollmilchsau, hat keine nennenwerten Schwachpunkte aber sehr viele gute Eigenschaften. Nur das die Ladezeit nicht auf dem extremsten chinesischen Niveau (10-80% in unter 11min im Zeekr 007/ Zeekr 7X) ist lässt sich ankreiden. Das Gesamtpaket stimmt aber.
Axel T.
14.11.2024 um 01:05
Meine Güte, da arbeitet sich aber jemand wieder mit einer Textwand an Tesla ab. Die "naiven" chinesischen Käufer von Tesla wissen offensichtlich, dass keines dieser von Ihnen hochgelobten China-Startups bisher schwarze Zahlen schreibt, selbst die größeren wie Nio oder Xpeng nicht - entsprechend ungewiss ist deren Zukunft sowie die Restwerte und der Support für die angebotenen Fahrzeuge. Des weiteren sind selbst etablierte Hersteller wie BYD bis heute nicht in der Lage, ihre an sich gute Akku-Technologie entsprechend effizient in den Fahrzeugen zu integrieren (Stichwort Thermomanagement) - gerade beim Thema laden ist BYD bspw. erstaunlich schwach und langsam unterwegs. Abgesehen davon schaffen es Tesla-Fahrzeuge bei den bekannten 1000km-Tests (siehe Björn Nyland auf Youtube) immer noch mit Spitzenwerten bei der Gesamtreisezeit an die Spitze der Tabelle - zusammen mit deutlich teureren 800V-Fahrzeugen. Ladeleistung ist eben nur die halbe Miete, wenn die Effizienz dafür nicht stimmt.PS: Ein Verbrenner bleibt ein Verbrenner, auch wenn er in einem PHEV arbeitet. Ich halte deshalb von dieser Antriebsform nichts, auch da sie diverse Nachteile in sich vereint - 1600km WLTP-Reichweite braucht zudem kein Mensch, das ist nur Marketing.
Martin
12.11.2024 um 11:12
Wenn Du schon soviel über den neuen CLA weißt, arbeitest Du vermutlich in der Mercedes Entwicklung. Selbst den Berichten über den 24h Streckenrekord kann man nicht viel entnehmen. Höchstens etwas über den Stromverbrauch, der aufgrund der veröffentlichten Daten bei konstant 210 km/h zwischen 30 und 40 kWh/ 100 km liegen müßte.
Aztasu
14.11.2024 um 05:07
Wenn es ~66kWh werden, dann käme man auf 555km WLTP Reichweite bei einem Verbrauch von 11,9kWh/100km und wie oben vorgerechnet auf eine Ladezeit von ca. 16min von 10-80%. Auch das ist aber immer noch recht realistisch.
Aztasu
14.11.2024 um 04:52
Dann würde ich das kaum öffentlich schreiben. Nein, die Daten des CLA lassen sich langsam zusammenreimen, aus der Rekordfahrt ließ sich z.B. entnehmen das eine kleinere Batterie zum Einsatz kam, wahrscheinlich die Einstiegs-LFP-Batterie. In 8min soll von 5% auf 50% Akkustand geladen worden sein, also 45% der Nettokapazität. 45% SoC/8 Minuten = 5,625%SoC pro Minute. 70% SoC würden also 12,444 Minuten dauern wenn die Ladegeschwindigkeit durchgehalten werden kann. Das entspricht der Ladegeschwindigkeit einer 4,82C Batterie. Nun laden Batterien mit höherem Akkustand und nach einigen Minuten natürlich nicht mehr so schnell wie vorher. Außerdem wäre es möglich das Mercedes hier eventuell wie bei der größeren Batterie auf einen temporären Boost setzt, die Ladegeschwindigkeit über die gesamte 10-80% Zeit aber nicht grundsätzlich so hoch ist. Die maximale Ladeleistung soll 250kW betragen haben. Wenn man also einfach mal 4,32C als Laderate annimmt, dann ist die Batterie 250/4,32 = 57,87kWh groß. Das ist aber recht wenig für ein Fahrzeug der (unteren) Mittelklasse. Bei 4C wären es 62,5kWh. Das ergibt schon etwas mehr Sinn. Insbesondere weil die große Batterie ja ca. 90kWh Kapazität haben soll. Der Sprung von der kleinen auf die größere Batterie sollte eigentlich auch nicht unnormal groß sein.Man kann auch selbst etwa rumprobieren. Ich habe z.B. angenommen das die Ladegeschwindigkeit nach den 8min (5,625% SoC pro Minute) um 33,3333% für 3 min abnimmt (3,75% SoC pro Minute) und dann auf 50% der Ladegeschwindigkeit der ersten 8 Minuten für die nächsten 4 Minuten fällt (2,8125% SoC pro Minute) 8min x 5,625% pro Minute = 45% 3min x 3,75% pro Minute = 11,25% 4min x 2,8125% pro Minute = 11,25% 15min = 67,5% zu 70% fehlen also noch 2,5% bzw. 0,8889 Minuten bei 2,8125% SoC pro Minute 10-80% = 15,8889min 60min/15,8889 = 3,7762C 250kW/3,7762= 66,20KWhViel mehr Kapazität als das kann es aber auch nicht sein, da dann die sehr schnelle Laderate der ersten 8 Minuten keinen Sinn mehr ergibt. Die 250kW Ladeleistung müssen in einem relativ großem Verhältnis zur Batteriegröße stehen.Die kleine Batteriegröße im CLA könnte also zwischen ~57kWh und ~66kWh betragen. Ich habe mich schon mal für 66-67kWh ausgesprochen, denke aber das die Ladekurve dann nicht ganz so optimal verlaufen würde. Am realistischten finde ich die 4C Laderate durch 250kW und 62,5kWh Kapazität da dies eigentlich noch sehr gut zu der sehr schnellen Laderate in den ersten 8 Minuten passen würde und auch noch gute Reichweite ermöglicht. Bei 11,9kWh/100km Verbrauch bei WLTP Geschwindigkeiten wären das bis zu 525km WLTP. Die große Batterie schätze ich mittlerweile auf ~91kWh Nettokapazität und das wären bei 11,9kWh/100km Verbrauch 765km WLTP Reichweite.
ID.alist
11.11.2024 um 15:59
Leider spricht ihr wieder über die "Wholesale" Zahlen, dabei sind auch die Exporte inbegriffen was das ganze etwas verfälscht.Nein, in China in Oktober sind keine 1.4 Millionen NEVs zugelassen worden. Und davon sind auch nur die Hälfte echte BEVs.
Christian
11.11.2024 um 17:24
Es sollte wirklich nur um BEV gehen. Alles andere hat mit Dekabonisieren nichts zu tun. Es ist einfach Frankenstein Technik. Wie komplex sollden ein Fahrzeug werden? BEV und fertig!
Alex
20.11.2024 um 19:58
Wieso Komplex? Ein Elektroauto mit Elektromotor an Vorder- und/oder Hinterachse und ein Akku, ideal mit deutlich 100km Reichweite, im Unterboden. Fertig ist das Auto für 9X% aller Fahrten mit kurz und mittellanger Strecke. Dann einfach eine Motor-Generator-Kombination unter die Motorhaube und einen Tank unter den Kofferraum. Das ist dann ein serieller PHEV. Wenn man eine mechanische Kupplung mit einbaut kann bei Überlandfahrten der Motor auch parallel betrieben werden (weniger Umwandlungsverluste). Damit fährt man, wie bei den guten PHEV üblich, mit einem Wirkungsgrad von ca. 40% Benzin-Elektrisch. Ein 50 Liter Benzintank fasst dann ca. 440kWh/Benzin was dann ca. 176kWh/verstromtem Benzin entspricht. Im Winter steigt, wenn der Benziner läuft, der Wirkungsgrad nochmal deutlich, je nach dem wie stark man den Innenraum heizt(ohne Reichweitenverlust). Der Motor läuft normal nur bei langer, schneller Überlandfahrt. Nicht für den Antrieb der Räder genutzte Benzinmotorleistung wird durch Generator verstromt (hohe Last erhöht thermischen Wirkungsgrad). Stadtverkehr etc. immer rein elektrisch. Jeder, auch jemand ohne Vorkenntnisse, kann so ein Fahrzeug fahren. Wenn es sich durch einen relaitv großen Akku(>20kWh) mit vernünftiger Ladeleistung sogar lohnt diesen wirklich so oft es geht zu laden, dann sparen wir alle richtig viel CO2 ein. Die alten PHEV mit 20/30km Reichweite in Firmenflotten sind Schrott. Die lädt natürlich keiner. Ich spare zumindest mit einem PHEV ca. 60-70% Benzin/CO2 ggü. Verbrenner. BEV ist derzeit nur als Zweitwagen ok und geplant. Kann sich ändern. Durch den PHEV lerne ich jedenfalls alle guten und schlechten Dinge der BEV-Welt kennen. Kann man jedem unsicheren Umsteiger empfehlen.
Dixi K
11.11.2024 um 17:37
Hybrid ist kein Elektro Auto
SepulNation
12.11.2024 um 09:02
Ich kann den chinesischen PHEV-Hype auch irgendwie verstehen. Europäische PHEV schaffen unter Realbedingungen vielleicht 40km rein elektrisch. In der flachen Stadt vielleicht 50km, aber bei uns am Berg kommen meine Freunde mit PHEV nicht recht weit. Aber: die China-PHEV haben schon mal 120km drauf, vielleicht sind das am Land dann noch 80-90km, was für Alltagswege ja ausreicht (aber 40km ist echt knapp). Und natürlich stimme ich zu: nur BEV sind wichtig :)
Alex
20.11.2024 um 20:08
Das mit dem Berg könnte auch an der Leistung des relativ kleinen Akkus liege. Habe einen PHEV und der Akku, 13,8kWh, hat bei 300V einen Dauerstrom von 100A und einen maximalen Strom von 200A. Dementsprechend hat er (300V*200A) max. ca. 60kW Leistung. Wenn der Wagen stärker beschleunigen soll, dann muss der Verbrenner 70kW durch den Generator dazu liefern um beide E-Motoren (60+70kW) voll zu versorgen. Wäre dort z.B. ein 27kWh Akku verbaut, wäre nicht nur die Reichweite mehr als doppelt so hoch (45 -> 100) sondern beim starken Beschleunigen könnte der Verbrenner aus bleiben, weil der Akku z.B. 120kW liefern kann.

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