ZUKUNFT.DE bringt 500 E-Transporter auf die letzte Meile

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Ein Bundesmodellprojekt namens „ZUKUNFT.DE“ bringt jetzt in Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen 500 E-Transporter für die innerstädtische Paketzustellung auf die Straßen. Vier große – normalerweise konkurrierende – Logistikunternehmen arbeiten dabei zusammen.

ZUKUNFT.DE steht für „Zustellverkehre kundenfreundlich, nachhaltig, flexibel und transparent. Durch Emissionsfreiheit“ und widmet sich einem Thema, das beständig wachsende Aufmerksamkeit erntet: der Elektrifizierung von Paketauslieferungen auf der sogenannten letzten Meile. Das Projekt ist breit angelegt, indem es neben dem Einsatz der E-Transporter auch den Aufbau von Ladeinfrastruktur in betrieblichen Verteilzentren und Depots sowie eine wissenschaftliche Aufarbeitung integriert.

Die Leitung des Modellprojekts hat Hamburg, genauer die Projektleitstelle hySOLUTIONS, inne. Zum Einsatz kommen werden rund 500 E-Transporter des Typs eVito (2,8t) sowie eSprinter und E-Crafter (je 3,5t) – und zwar in Flotten der Logistikunternehmen DPD, GLS, Hermes und UPS in den Innenstädten von Hamburg, Stuttgart, Heilbronn, Mannheim, Darmstadt und Frankfurt. Neben der Praxiserprobung der E-Fahrzeuge stehe zugleich die Entwicklung des Lade- und Lastmanagements an den beteiligten Depotstandorten im Fokus. Hinzu kommen Konzepte zur Skalierbarkeit für einen flächendeckenden bundesweiten Einsatz, heißt es. Das Projekt soll nichts Geringeres zum Ziel haben, als die „Umsetzung eines elektromobilen Transformationsprozesses in weiten Teilen der KEP-Branche einzuleiten“. Mit anderen Worten: Was die Deutsche Post mit ihrem StreetScooter vorgemacht hat, wird nun auch von der Konkurrenz umgesetzt.

Insgesamt sind an dem Verbundprojekt elf Projektpartner und weitere fünf assoziierte Partner beteiligt. Neben den vier genannten Vertretern der KEP-Branche sind dies Daimler und Volkswagen mit ihren E-Transportern sowie die Energiespezialisten Stromnetz Hamburg und EnBW. Wissenschaftlich wird das Vorhaben von der Frankfurt University of Applied Sciences, dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO sowie der Kühne Logistics University begleitet. Bei der Koordination wird die Hamburger Projektleitstelle hySOLUTIONS von der e-mobil BW und dem Hessischen Wirtschaftsministerium unterstützt.

Der Projektzeitraum erstreckt sich bis Ende 2020. Das BMVI beteiligt sich mit 9,9 Millionen Euro, wobei 7,4 Mio. Euro für den sogenannten Grundlagenteil und rund 2,5 Mio. Euro für den weiteren Projektverlauf reserviert sind. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sagte anlässlich der Vorstellung, dass ZUKUNFT.DE industrielles Knowhow und zukunftsfeste Innovation vereine und einen wichtigen Beitrag für bessere Luft in Metropolen leiste. „Wir wollen Fahrzeuge, die jeden Tag und ständig in der Stadt unterwegs sind, sauber machen“, sagte er. Gute Mobilität und bessere Luft seien kein Widerspruch.

Mit markigen Worten kommentierte auch Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, den Projektauftakt: „In bekanntlich schwierigen Zeiten geht von ZUKUNFT.DE eine ganz wichtige Botschaft aus“, äußerte er. Die deutsche Fahrzeugindustrie, Politik und Dienstleistungssektor seien offenbar durchaus in der Lage, mit gemeinsamer Kraft ambitionierte Ziele in Angriff zu nehmen und diese dann auch umzusetzen. „Hierfür ist es ja auch höchste Zeit! Wenn es auf breiter Ebene gelingen würde, die Elektrifizierung gewerblicher Fuhrparks so konsequent voranzutreiben wie bei den hier im Projekt beteiligten Unternehmen, dann wäre das ein echter Paradigmenwechsel zu umwelt- und klimafreundlichem Transport. ZUKUNFT.DE ist deshalb beispielgebend.“
hamburg.de

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