Ionity senkt Ad-Hoc-Ladepreise in drei Ländern

Der Schnelllade-Anbieter Ionity hat seine Ladestrompreise in Deutschland, Frankreich und Norwegen gesenkt. Ab sofort fällt der Preis für das Spontanladen in Deutschland und Frankreich um zehn Cent pro Kilowattstunde und in Norwegen um 1,14 NOK/kWh.

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In Deutschland zahlen Ionity-Kunden im Tarif „Ionity Direct“ ohne Vertragsbindung jetzt 69 Cent statt zuvor 79 Cent pro Kilowattstunde. Abonnenten des „Ionity Passport“ können in Deutschland nun für 49 Cent/kWh laden (zuvor: 59 Cent).  Über den im Juni vorgestellten „Ionity Passport“ ist das Laden für Abo-Kunden (11,99 Euro Monatsgebühr) immer zehn Cent günstiger als beim Spontanladen.

Ionity setzt laut der Mitteilung „nach wie vor auf größtmögliche Preisstabilität, berücksichtigt dabei auch zunehmend regionale Marktunterschiede in Bezug auf die Elektromobilität“. Bei Ionity waren die Ad-Hoc-Preise in der Tat stabil, wenn auch auf hohem Niveau: Die bis dato gültigen 79 Cent pro kWh hatte Ionity im Januar 2020 eingeführt – nachdem es zwei Jahre lang als eine Art Einstiegs-Angebot Pauschalpreise mit acht Euro je Ladevorgang gegeben hatte.

Die hohen Ladepreise von 0,79€/kWh hatten damals auch schnell Auswirkungen auf den gesamten Markt: Die EnBW hatte zwischenzeitlich die Ionity-Ladepunkte komplett aus seinem „mobility+“-Angebot genommen, später aber wieder eingeführt – allerdings nicht zu den üblichen EnBW-Preisen, sondern mit jenen 0,79€/kWh. Auch andere Anbieter haben in ihrer Tarifstruktur oftmals eine von den anderen DC-Ladepunkten abweichende Preiskategorie für das Laden an Ionity-Säulen geschaffen.

Auch auf die Preissenkung haben erste Anbieter bereits reagiert: Plugsurfing hat den Ionity-Tarif ebenfalls um zehn Cent je Kilowattstunde gesenkt, bleibt mit 0,72€/kWh allerdings wie gehabt drei Cent teurer als Ionity selbst. Auch die VW-Ladetochter Elli hat die Preissenkung von Ionity unmittelbar an ihre Kundinnen und Kunden weitergegeben. In den Elli-Tarifen „Drive Free“ und „Drive City“ kostet die Kilowattstunde in Deutschland nun 0,69€/kWh, auch in Frankreich und Norwegen wird der gesenkte Preis berechnet. Die Tarifanpassung bei Elli gilt auch für die Ladedienste der Konzernmarken VW, VWN, Audi, Skoda und Seat/Cupra. Die EnBW hat ihre Ionity-Konditionen zum Zeitpunkt des Erscheinens dieses Artikels noch nicht angepasst.

Deutschland, Frankreich und Norwegen sind die wichtigsten Märkte von Ionity: Rund 60 Prozent aller HPC-Ladesäulen des Betreibers befinden sich in den drei genannten Ländern. Insgesamt verfügt Ionity nach eigenen Angaben aktuell über mehr als 500 Ladeparks mit über 2.500 Ladesäulen in 24 europäischen Ländern.

Update 22.08.2023: Mercedes-Benz gibt bei seinem Ladedienst Mercedes me Charge die kürzlich in Kraft getretene Preissenkung von Ionity an seine Kunden weiter – jedoch nur in einem der drei Tarife. „Im Tarif ‚S‘ reichen wir das dynamische Preismodell des Ladestationsbetreibers unverändert an die Kunden weiter, d. h., die Reduzierungen werden für alle ‚S‘-Kunden nutzbar (auch für Roaming-Kunden)“, erklärt Mercedes-Benz gegenüber dem Blog „JESMB“. In den Tarifen M und L von Mercedes me Charge bleiben die Ionity-Tarife hingegen unverändert bei 65 Cent/kWh (M) bzw. 55 Cent/kWh (L).

Ionity hatte in der vergangenen Woche angekündigt, seine Ad-Hoc-Ladepreise in drei Ländern zu senken. In Deutschland ist seitdem das Spontanladen zehn Cent günstiger als bisher, die Kilowattstunde kostet also seitdem 69 Cent. Sprich: In den Tarifen „M“ und „L“ lag Mercedes me Charge bereits unter dem aktuellen Preis. Allerdings passt Mercedes bei seinem Ladedienst die Preisdifferenz nicht an.
ionity.eu (PDF), Info per E-Mail (Elli und Plugsurfing), jesmb.de, mercedes.me (beide Update)

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