NEV-Absatz im Januar: China schwächelt saisonal – aber auf zunehmend hohem Niveau

Die Verkäufe von Elektroautos und Plug-in-Hybriden sind in China im Januar unter die Millionengrenze gefallen – was hauptsächlich dem chinesischen Neujahrsfest geschuldet sein dürfte. Trotz dieser saisonalen Delle geht es gegenüber dem Vorjahresmonat um satte 29 Prozent aufwärts.

Bild: BYD

Die China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) verzeichnete im Januar 944.000 Verkäufe von New Energy Vehicles (NEV) in China, also reinen Elektrofahrzeugen (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV). Gegenüber dem Rekordmonat Dezember 2024 entspricht dies einem Rückgang von 41 Prozent, allerdings ist der starke Jahresendspurt und die Delle zu Jahresanfang in China ein saisonal wiederkehrendes Phänomen. Einen besseren Vergleich bietet der Januar 2024 – und gegenüber den damaligen Verkaufszahlen stellen die 944.000 NEV-Verkäufe ein Plus von 29 Prozent dar.

Wichtig in diesem Kontext: Bei den Zahlen der CAAM handelt es sich um die Großhandelszahlen, die auch exportierte Fahrzeuge umfassen. Im Januar sind von den 944.000 Einheiten 793.000 in China verblieben (+26% YoY) und 150.000 NEVs wurden exportiert, was nicht nur einem erheblichen Zuwachs von 50 Prozent gegenüber Januar 2024, sondern auch einem Plus von 13 Prozent gegenüber dem starken Dezember entspricht. Das stützt die These, dass der saisonal schwache Jahresanfang inländische Gründe hat (das Neujahrsfest fand dieses Jahr vom 28. Januar bis 4. Februar statt), denn außerhalb Chinas brummt das Geschäft. Die 150.000 NEV-Einheiten (darunter 100.000 BEVs und 50.000 PHEVs) sind der zweite Exportrekord auf Monatsbasis in Folge.

NEV-Durchdringung im Januar bei 39 Prozent

Bei den verschiedenen Antrieben kamen Batterie-elektrische Fahrzeuge auf 574.000 abgesetzte Einheiten (-41% gegenüber Dezember, +29% YoY), während sich der Plug-in-Hybrid-Absatz bei rund 370.000 Einheiten einpendelte (-41% gegenüber Dezember, +30% YoY). Bei einem Gesamtmarkt von 2,42 Millionen verkauften Fahrzeugen in China ergibt sich für Januar ein E-Anteil von 39 Prozent, betrachtet man ausschließlich BEVs sind es 24 Prozent Marktdurchdringung. Das neue Jahr beginnt somit auf dem Niveau des alten Jahres (2024er NEV-Schnitt: 40,9 Prozent), aber unterhalb der zum Jahresende steigenden Kurve mit teils 45 Prozent Marktanteil.

Beim Hersteller-Ranking bleibt BYD auch im Januar unerreicht – und zwar mit konkret 300.538 verkauften Stecker-Fahrzeugen (-42% gegenüber Dezember, +49% YoY). Darunter befanden sich rund 4.000 Nutzfahrzeuge sowie im Pkw-Bereich 125.377 BEVs und 171.069 PHEVs, letztere legten gegenüber dem Vorjahresmonat um bemerkenswerte 79 Prozent zu. Lag bei BYD der Verkauf beider Antriebsarten lange dicht beieinander, schlägt das Pendel inzwischen zunehmend zugunsten von Plug-in-Hybriden aus.

Betrachtet man die Verfolger auf Gruppenebene, findet sich an zweiter Stelle nicht mehr Tesla, sondern der Geely-Konzern, der im Januar auf 152.315 NEVs kam (+60% YoY). Das waren 46 Prozent aller Verkäufe der Gruppe. Dazu steuerte Zeekr 11.942 Einheiten bei. An dritter Stelle behauptete sich im Januar der Mehrmarken-Hersteller Changan mit 67.487 NEV-Fahrzeugen, wobei die Marke Deepal auf 24.575 NEVs kam und die beiden Töchter Avatr (8.826 Einheiten) und Nevo (10.816 Einheiten) ebenfalls Zuwächse verzeichneten.

Nicht rund läuft es bei Tesla: Der Hersteller verkaufte im Januar nur 63.238 in China hergestellte Fahrzeuge, dabei handelte es sich ausschließlich um BEVs. Der US-Elektroautobauer lag also auch im reinen BEV-Vergleich klar hinter BYD. Teslas Januar-Absatz entspricht einem Minus von 15 Prozent Prozent gegenüber Januar 2024 und einem Absturz um 59 Prozent gegenüber Dezember. Im Land verblieben im Januar 33.703 Einheiten, exportiert wurden 29.535.

Bei SAIC beliefen sich die NEV-Verkäufe im vergangenen Monat auf 61.098 Einheiten, was wie bei Tesla gegenläufig zur Marktentwicklung einen Rückgang darstellt (- 5% YoY). Im starken Kontrast dazu holt Chery mit großen Schritten auf und verzeichnete im Januar 56.901 NEV-Einheiten (+172% YoY).

Mit etwas Abstand folgen Xpeng (30.350 BEVs) mit dem dritten Ergebnis jenseits der 30.000er-Marke in Folge und Li Auto (29.927 NEVs). Bei Leapmotor schlagen nach rasanter Entwicklung (+105% YoY) im Januar 25.170 NEVs zu Buche. Xiaomi meldet für den Jahresanfang keine konkrete Absatzzahl, spricht aber davon, über 20.000 BEV-Einheiten seines Debütmodells SU7 verkauft zu haben. Weiter folgen GAC Aion (14.393, +69% YoY), Nio (13.863, +38% YoY) und die Dongfeng-Marke Voyah (8.009, +14%).

Apropos Dongfeng: Der Autohersteller soll wie berichtet mit Changan vor einer Fusion stehen. Ein potenzieller neuer Autokonzern auf Basis der beiden Unternehmen könnte zum fünftgrößten der Welt werden.

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