EU erlebt 2023 erstmals mehr neue Elektro- als Dieselautos

Mehr als 1,5 Millionen Elektroautos sind laut dem Branchenverband ACEA 2023 in der EU neu zugelassen worden, 37 Prozent mehr als 2022. Die Zulassungen neuer Diesel bleiben dahinter zurück. Beliebtestes Modell über alle Antriebe hinweg war das Tesla Model Y.

Bild: Tesla

Laut der ACEA-Statistik wurden in der EU im abgelaufenen Jahr 1.538.621 Batterie-elektrische Autos zugelassen. Gegenüber 2022 ( 1.123.444 BEV-Zulassungen) entspricht dies einem Zuwachs von 37 Prozent. Hinzukommen 813.480 neu zugelassene Plug-in-Hybride. Das sind etwas weniger als im Vorjahr (874.777; – 7 Prozent).

Über alle Antriebe hinweg wuchs der EU-Automobilmarkt im vergangenen Jahr 13,9 Prozent im Vergleich zu 2022 und erreichte dem ACEA zufolge bei den Zulassungen ein Gesamtvolumen von 10,5 Millionen Einheiten. Alle EU-Märkte verbuchten mehr zugelassene Autos mit Ausnahme von Ungarn (-3,4 Prozent), wobei Italien (+18,9 Prozent), Spanien (+16,7 Prozent) und Frankreich (+16,1 Prozent) die größten Sprünge verzeichneten.

Der BEV-Anteil am Neuwagenmarkt lag auf EU-Ebene 2023 bei 14,6 Prozent – hinter Benzinern (35,3 Prozent) und Hybriden (25,8 Prozent), aber vor Diesel-Pkw (13,6 Prozent). Splittet man die Hybride auf und rechnet die Plug-in-Hybride heraus, ergeben sich für diese Kategorie 7,7 Prozent und ergo für Hybride ohne externen Auflademöglichkeit 17,1 Prozent. Das erfolgreichste Modell in Europa über alle Antriebsarten hinweg war laut Dataforce 2023 das Tesla Model Y mit 254.822 verkauften Einheiten, vor den Verbrenner-Modellen Dacia Sandero (235.893) und VW T-Roc (206.438).

Treiber des Wachstums auf dem EU-Elektroautomarkt waren Länder wie Belgien (93.285 BEV-Neuzulassungen, +148 Prozent), Dänemark (62.759 BEV, +104 Prozent) oder Portugal (36.390 BEV, +102 Prozent) mit starken relativen Zuwächsen. In absoluten Zahlen sorgen vor allem Deutschland (524.219 BEV, +11 Prozent), Frankreich ( 298.219 BEV, +47 Prozent), die Niederlande (113.981 BEV, +56 Prozent) und Schweden (112.208 BEV, + 18,1 Prozent) für einen Großteil des BEV-Absatzvolumens. Elektromobilitäts-Vorreiter Norwegen (104.587 BEV, -24.4 Prozent) und Großbritannien (314.684, +18 Prozent) liegen ebenfalls im sechsstelligen Bereich, sind aber ebenso wie ETFA-Staaten Island und Schweiz keine EU-Mitglieder.

Der ACEA veröffentlicht auch ein Hersteller-Ranking, unterscheidet bei deren Absatz aber nicht zwischen verschiedenen Antriebsarten. Der Volkswagen-Konzern kam in der EU 2023 über alle Antriebe hinweg auf 2.753.053 verkaufte Einheiten, ein Plus von 18 Prozent gegenüber 2022 und ein Marktanteil von 26 Prozent. Als reiner Elektroautohersteller sind allein die Zahlen von Tesla aus eMobility-Sicht aussagekräftig: Das US-Unternehmen verzeichnete 279.042 in der EU zugelassene Elektroautos (2022: 147.457, +89.2 Prozent) und kam damit auf einen Marktanteil von 2,6 Prozent.

Ein Schlaglicht wirft der ACEA in seiner Mitteilung ansonsten noch auf den Dezember 2023: So soll ein starker BEV-Anteil von 18,5 Prozent am Antriebsmix im Dezember dazu beigetragen haben, dass Batterie-elektrische Autos im Gesamtjahr ein größeres Kuchenstück (besagte 14,6 Prozent) im Diagramm auf sich verbuchen und die Dieselautos noch überholen konnten.

Grundsätzlich verbuchte der EU-Automarkt im Dezember mit 867.052 verkauften Einheiten einen leichten Rückgang von 3,3 Prozent, was vor allem auf den starken Dezember 2022 zurückzuführen ist. Ganz gravierend war dieses Phänomen bekanntlich in Deutschland. Der Dezember war auf EU-Ebene deshalb auch der erste rückläufige Monat nach 16 aufeinanderfolgenden Monaten des Wachstums.

acea.auto, carscoops.com (Model Y)

1 Kommentar

zu „EU erlebt 2023 erstmals mehr neue Elektro- als Dieselautos“
Kai
20.01.2024 um 13:15
Interessant, dass für diesen Artikel ein in Istanbul gemachtes Foto gewählt wurde.

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