Nachhaltigkeitsstrategie bei SMA: 80 Ladepunkte für Mitarbeiter und Besucher

Die SMA Solar Technology AG hat an ihrem Standort in Niestetal bei Kassel ihre Ladeinfrastruktur um 38 neue Ladepunkte erweitert. Damit stellt SMA Mitarbeitern und Besuchern nun an insgesamt drei Standorten auf dem Firmengelände knapp 80 Ladepunkte zur Verfügung.

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Der Strom für die Ladevorgänge stammt, genauso wie der Strom für den kompletten Bedarf von SMA am Hauptstandort Niestetal/Kassel, aus erneuerbaren Quellen. Das ist zum Teil eingekaufter Ökostrom eines regionalen Versorgers. Rund 40 Prozent des Gesamtstromverbrauchs deckt SMA durch selbst erzeugten Solarstrom. Dazu hat das Unternehmen zahlreiche Solaranlagen auf verschiedenen Gebäuden installiert und betreibt auch eine größere PV-Anlage selbst, wie das PV-Kraftwerk nahe der Autobahn 7 auf dem Sandershäuserberg in Niestetal.

Die SMA-eigenen Solaranlagen haben eine Gesamtleistung von 9,7 MW und sparen laut Unternehmensangaben jährlich rund 5.400 Tonnen CO2 ein. Zum Vergleich: Solaranlagen für Einfamilienhäuser haben häufig eine Leistung von circa 6 kWp (6 kWp = 0,006 MWp). Speicher gibt es derzeit keine. Die Solarenergie wird entweder eingespeist oder direkt verbraucht. An ihrem Hauptstandort in Deutschland arbeitet SMA eigenen Angaben zufolge bereits seit 2020 energieseitig komplett klimaneutral. Bis 2025 will SMA weltweit 100 Prozent erneuerbaren Strom nutzen.

Die neuen Ladepunkte im SMA Parkhaus lieferte die auf Elektroladelösungen für Ladeparks und Fahrzeugflotten spezialisierte Elexon GmbH aus Aachen, ein 2019 gegründetes Joint Venture der SMA. Dabei handelt sich überwiegend um Wallboxen mit zwei AC-Ladepunkten, die jeweils 22 kW zur Verfügung stellen. Für den letzten Ausbau der Ladeinfrastruktur im Parkhaus konnte das Unternehmen eine Förderung der Hessen Agentur nutzen. Die Förderung habe in etwa 20 Prozent der Gesamtkosten betragen, deren Höhe sich aufgrund verschiedener Investitionsschritte nicht genau beziffern lassen.

Das SMA-Tochterunternehmen Coneva, das auf softwarebasierte Energieservices spezialisiert ist, steuert das Energiemanagement bei. Es überwacht die elektrische Leistung, die für die Ladeinfrastruktur bereitgestellt wird. Bei einem bestimmten Schwellenwert wird die Leistung einzelner Ladepunkte reduziert, um unter der Schwelle zu bleiben. Damit können die Energieeffizienz der Ladeinfrastruktur gesteigert und Kosten gespart werden.

„Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur verdreifachen wir das Angebot an firmeneigenen Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge mit erneuerbarem Strom“, sagt SMA-Vorstandssprecher Jürgen Reinert. Die Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge nutzen aktuell fast zehn Prozent der rund 2.400 Mitarbeiter am SMA-Hauptstandort in Niestetal und Kassel. Tendenz steigend: In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der E-Autofahrer bei SMA fast verdoppelt.

Für das Laden am Arbeitsplatz schließen die E-Auto-Fahrzeughalter – wie erwähnt sind das rund 250 Mitarbeitende – eine monatliche Flatrate ab. Sie können, sobald sie das Ladekabel eingesteckt haben, den Ladevorgang mit dem Mitarbeiterausweis starten. In Planung ist derzeit eine App, über die Fahrzeughalter sehen, wann ihr Pkw fertig geladen hat und die ihn auffordert, diesen wegzufahren und so den Ladepunkt für andere Nutzer freizumachen.

Nachhaltige Mobilität sei ein Baustein der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Dazu gehöre auch, dass SMA ihre Firmenfahrzeugflotte sukzessive vollständig auf Elektrofahrzeuge umstelle. Die Pkw-Flotte bei SMA besteht aktuell aus 133 Fahrzeugen, davon sind 37 rein elektrisch. „Um die Mitarbeiter für die Umsetzung zu motivieren, bieten wir ein größtmögliches Portfolio an Modellen an“, sagt Unternehmenssprecherin Dagmar Buth-Parvaresh gegenüber electrive.net.

Dieses fange bei der Volkswagen-Gruppe an und setzt sich über Opel, BMW und Tesla fort. Im Einzelnen seien dies momentan der VW e-Up, e-Golf, ID.3, ID.4, Audi e-tron, Skoda Enyaq, BMW i3, Opel Corsa-e und das Tesla Model 3. Die Elektrifizierung der Firmenflotte will SMA unter Nutzung der Umweltprämie des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) schnellstmöglich umsetzen. Sie sei jedoch unter anderem vom Leasingende der aktuellen Fahrzeuge und vom Einsatzzweck des jeweiligen Fahrzeugs abhängig. Der zeitliche Rahmen werde aktuell aber auch stark durch die Verfügbarkeit/Lieferzeiten bestimmt. Zur Förderung nachhaltiger Mobilität bei SMA tragen außerdem das Jobticket, das SMA in Kooperation mit der Kasseler Verkehrs-Gesselschaft (KVG) anbietet, und die Möglichkeit zum E-Bike-Leasing bei. Geplant ist, dass auf dem Firmengelände künftig auch E-Bike-Akkus geladen werden können.

3 Kommentare

zu „Nachhaltigkeitsstrategie bei SMA: 80 Ladepunkte für Mitarbeiter und Besucher“
Rue
18.03.2022 um 08:24
"In Planung ist derzeit eine App, über die Fahrzeughalter sehen, wann ihr Pkw fertig geladen hat und die ihn auffordert, diesen wegzufahren und so den Ladepunkt für andere Nutzer freizumachen."Der Mensch dient der Technik- wollen wir das wirklich?Besser wäre doch, der Ladestation mitzuteilen, wann man etwa Feierabend plant, und das Auto ist bis dahin mit dann geringerem Strom aufgeladen- oder auf dem gewünschtem Ladezustand...
Sebastian
19.03.2022 um 12:56
Kleiner Denkfehler. Es geht darum den Ladeplatz frei zu machen für andere. Oder glauben Sie das wir bei 40 Mio. E-Autos für jeden ein lustiges Kabelchen vorhalten müssen?
Stefan
21.03.2022 um 17:03
Es braucht nicht 40 Mio Ladepunkte. Aber es sollte genug Ladepunkte für alle die geben, die laden wollen. Das betrifft ja auch das Thema bidirektionales Laden/mobile Stromspeicher. Wer nach der Hinfahrt zur Arbeit merkt, ich muss nicht laden, kann sich gleich an einen Platz ohne Ladepunkt hinstellen. Bei 2400 Mitarbeitern wird es schon 500-1000 Ladepunkte (mit Lastverteilung) brauchen.

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