Eichrecht: Initiative S.A.F.E. organisiert sich als Verein

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Aus der 2018 als Reaktion auf die Herausforderungen des Eichrechts geborenen Initiative namens S.A.F.E. (Software Alliance for E-mobility) ist dieser Tage ein Verein hervorgegangen. Zentrales Ziel der Mitglieder ist die „diskriminierungsfreie Bereitstellung einer Transparenzsoftware“.

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Der jetzigen Vereinsgründung in Berlin gingen bereits etliche Monate der Zusammenarbeit zwischen mehreren Ladeinfrastruktur-Unternehmen voraus. Zu der ungewöhnlichen Kooperation innerhalb der Branche hatten die  komplexen Anforderungen des deutschen Eichrechts beigetragen, man wolle den „Wilden Westen an deutschen Ladestationen“ beenden, hieß es zu Anfang. Zu den Initiatoren von S.A.F.E. gehörten die Ladesäulen-Hersteller wallbe, ABL und Keba. Schnell ins Boot geholt wurde das Software-Haus has·to·be aus Österreich. In schneller Folge schlossen sich etliche Unternehmen an, darunter viele mittelständische Hersteller von Ladestationen sowie IT-Backendanbieter und Betreiber von Ladeinfrastruktur.

Nun haben sich die Partner für die Organisationsform als Verein entschieden. Dieser trägt den Namen „S.A.F.E. – Verein zur Förderung der Forschung und des Verbraucherschutzes im Bereich der Elektromobilität“. Als Ziele formulieren die Mitglieder, den Verbraucherschutz zu fördern, Ladevorgänge unkompliziert und einfach zu halten und einen offenen Quasi-Standard im Markt zu etablieren. Konkret schwebt ihnen zur Umsetzung dieser Ziele die Einführung einer marktweit einheitlichen Transparenzsoftware für den rechtskonformen Betrieb von Ladestationen vor. Außerdem wolle man gegenüber den Eichbehörden einstimmig auftreten.

Der Vereinsvorstand setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Vorsitzender ist Dr. Dominik Freund (Geschäftsführer, wallbe), dem als Stellvertreter Hauke Hinrichs (COO, Smatrics) und als Schatzmeister Stefan Zisler (Innovationsmanagement Stromnetz Hamburg) zur Seite stehen. Zu Beisitzern berufen wurden Alexander Kirchgasser (has.to.be), Christoph Lübke (Mennekes), Dr. Andreas Zumschlinge (Parkstrom) und Dr. Stefan Schlutius (ABL). Direkt während der Gründungssitzung aufgenommen wurden ferner die Firmen EBG Compleo, Wirelane, Ecotap, Keba und Emonvia. Weitere Mitglieder sind ausdrücklich willkommen, hieß es aus dem Gründungszirkel gegenüber der electrive.net-Redaktion.

Zum Hintergrund: Die Betreiber von Ladestationen sind bekanntlich seit einiger Zeit angehalten, die eichrechtlichen Regelungen, gemeint sind hier die durch den Regelermittlungsausschuss (REA) festgelegten Anforderungen für die Erfassung von Messwerten, nun auch technisch umzusetzen. Die S.A.F.E.-Initiatoren wollen dazu nun die sogenannte Ende-zu-Ende Signatur anwenden, um für den Verbraucher eine transparente Abrechnung seiner Ladevorgänge zu gewährleisten.

Die neue Software soll es Nutzern von Ladestationen ermöglichen, jederzeit die Korrektheit der erfassten Werte zu checken. Die Idee: Fahrer können nach Erhalt ihrer Rechnung die digital signierten Messwerte herunterladen und mittels der Transparenzsoftware überprüfen. Das Programm stellt dann fest, ob die Signatur der Messwerte mit dem öffentlichen Schlüssel der Ladestation übereinstimmt. Mit der Entwicklung der Transparenzsoftware sind has·to·be aus Österreich und Ebee Smart Technologies aus Berlin, eine Tochter der Bender-Gruppe, beauftragt worden.

Update 16.05.2019: Der Kreis der Gründungsmitglieder ist laut dem neuen S.A.F.E.-Verein größer als anfänglich genannt. Hier die Unternehmen der ersten Stunde in alphabetischer Reihenfolge: ABL, Allego, Alfen, Charge Cloud, Digital Charging Solutions, Digital Energy Solutions, ebee, EBG Compleo, Ecotap, emonvia, enercity, has.to.be, Keba, Mennekes, Parkstrom, Plug&Charge, Plugsurfing, smartlab, Smatrics, Stromnetz Hamburg, Swarco, Virta, wallbe, Walther Werke, Westfalen Weser Netz und Wirelane.

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