EU-Zellfertigung: Zuschläge werden für Juni erwartet

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Am 7. Juni will das BMBF über den Standort einer Forschungsfabrik zur Zellenfertigung entscheiden, die vom Bund mit rund 500 Mio Euro ausgestattet wird. Ebenfalls im Juni soll die erste Hälfte der sogenannten Altmaier-Milliarde fließen, mit der das Wirtschaftsministerium Zellfabriken fördert.

Der „Tagesspiegel“ berichtet, welche Konsortien voraussichtlich den Zuschlag erhalten werden. Da wäre zum einen die deutsch-französische Allianz um den Energiekonzern Saft, die Autokonzerne PSA/Opel und BMW sowie BASF und den schwäbischen Kleinzellenhersteller Varta. Als Standort wird Kaiserslautern gehandelt, wo u.a. Opel mit einem Komponentenwerk präsent ist. Als zweites Konsortium sollen sich Batteriespezialist BMW, StreetScooter und e.GO sowie Ford und der belgische Chemiekonzern Umicore in Stellung gebracht haben. Laut dem oben genannten Bericht bemühen sie sich gerade um ein förderfähiges Konzept. Als Standort soll NRW im Gespräch sein. Bekanntlich produziert Ford in Köln, während StreetScooter und e.GO in Aachen ansässig sind.

Dem „Tagesspiegel“ zufolge wird der Zuschlag im föderalen Deutschland nach Standortproporz erfolgen. So werde Brancheninsidern nach Kaiserslautern die erste Hälfte der Altmaier-Milliarde erhalten. Die zweite Hälfte ginge dann nach NRW und die oben genannte Forschungsfarbrik dafür nach Baden-Württemberg. Zu dieser gleich mehr.

Zunächst noch ein kurzer Rückblick zur Einordnung der Neuigkeiten: Im vergangenen November hatte Altmaier eine Milliarde Euro für den Aufbau einer Batteriezellfertigung in Aussicht gestellt. Im Februar folgte dann der dazugehörige Förderaufruf. Ziel ist nach Aussage des BMWi, gemeinsam mit anderen europäischen Staaten einen Verbund zur Herstellung von Batteriezellen der neuesten Generationen zu schmieden. „Wir brauchen in Deutschland und Europa eine wettbewerbsfähige, innovative und umweltschonende Batteriezellfertigung. Eigenes Know-how zu diesem Teil der Wertschöpfungskette ist für den künftigen Markterfolg unserer Unternehmen entscheidend. Deshalb werden wir die unternehmerischen Initiativen flankieren“, sagte der Wirtschaftsminister dazu. Auch die französische Regierung hat vor geraumere Zeit zugesagt, 700 Mio Euro beizusteuern.

Rund 30 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Batteriezellen will Altmaier bis 2030 aus deutscher und europäischer Produktion beliefern. Doch was heißt das eigentlich in Fabriken? Peter Schwierz hat für die Vision des Bundeswirtschaftsministers mal eine Beispielrechnung aufgemacht. Und wer sind die entscheidenden Akteure in Frankreich und wo könnte dort ein entsprechendes Werk entstehen? Hierzu lieferte Cora Werwitzke kürzlich bei uns einen Überblick.

Doch nun zur Standortsuche für eine Forschungsfabrik zur Zellenfertigung, die vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Projekttitel „Forschungsfertigung Batteriezelle“ (FEB) geführt wird. Bei dem Vorhaben handelt es sich um die Forschungsinitiative zum Aufbau einer industriellen Fertigung von Lithium-Ionen-Zellen, die einen Wissenschafts- und einen Industrieteil umfasst. Fünf Bundesländer haben sich laut „Tagesspiegel“ um die neue Institution beworben. Wer den Zuschlag erhält, soll wie oben erwähnt am 7. Juni bekanntgegeben werden. Favoriten sind dem Bericht zufolge Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, konkret werben die Institute ZSW und KIT für Ulm und das Batterieforschungsinstitut MEET für Münster. Beide Bundesländer machen zudem finanzielle Zusagen. Ein Überblick über alle Bewerber und die zeitliche Abfolge ihrer Kandidatur gibt es in unserem stets upgedateten Artikel hier.
tagesspiegel.de

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